Unser erster Escape Room in einer Box

Spielbox "The Magician's Curse"

Seit mehr als drei Jahren arbeiten wir nun an unserem Escape Room Spiel «Der Fluch des Magiers». Im Fokus stand für uns, ein Spiel zu entwickeln, das keine Vorbereitungszeit braucht und wir euch fix fertig in einer Box liefern können.
Herausgekommen ist ein absolut einzigartiges Spiel, das Augmented Reality mit den physischen Elementen eines Escape Rooms verspielt miteinander kombiniert.

Gegen Ende 2022 haben wir es dann endlich geschafft und erfolgreich ein Kickstarterprojekt gestartet, um die Produktion unseres Spiels zu finanzieren.

Möchtest du mehr über das Spiel an und für sich erfahren, kannst du das auf unserer Spiele Website tun. Kaufen kannst du es in unserem Shop.


Gerne möchten wir euch mehr über die Entstehungsgeschichte des Spiels erzählen. Es war für uns ein besonderes Erlebnis, das uns viel gelehrt hat und in den letzten zwei Jahren zu einem absoluten Herzensprojekt geworden ist. Auf unserem Weg gab es viele Rückschläge und wir waren uns teilweise unsicher, ob wir es bis hierhin schaffen. Nun freuen wir uns umso mehr, dass wir an diesem Punkt stehen, wo wir das Spiel mit euch teilen können.

Die Geschichte: Magie, ein uralter Fluch und sprechende Bilder

«Ein mächtiger Zauberer verspricht euch in die geheime Welt der Magie einzuweihen. Kaum erscheint ihr zum Treffen, versiegelt sich der einzige Ausgang mit einem uralten Fluch. Schafft ihr es, Zaubertränke zu brauen, Kristalle zu aktivieren und so seine Rätsel zu lösen und den Fluch zu brechen?»

Wir waren schon immer fasziniert von der magischen Welt und ihren Möglichkeiten. Darum war es für uns schnell klar, dass wir unglaublich gerne ein Escape Room Abenteuer kreieren würden, das die Spielenden auf eine magische Reise mitnimmt. Doch wie ist es möglich, einen Raum voller Magie zu erschaffen, ohne teure technische Hilfsmittel?

Entwicklung der Zauberwelt

Die Idee war also geboren. Aber wie umsetzen?
Die Frage nach der Machbarkeit haben wir zuerst einmal hintenangestellt und begannen wild zu fantasieren, welche magischen Requisiten, Rätsel Elemente und Effekte verblüffen, Spaß machen und einfach begeistern.  
Die Ideen standen, in Gedanken waren wir schon längst von blubbernden Zaubertränken, Waage des Schicksaals, magischen Portalen und Zauberkristallen umgeben. Doch die Herstellung dieser 3D-Objekte für ein Brettspiel ist völlig unmöglich, bzw. extrem teuer.

Also war die Frage: Wie kann man diese 3D Objekte ersetzen und trotzdem in die Wohnzimmer dieser Welt zaubern?

Augmented Reality macht es möglich

Vor ein paar Jahren sind wir über eine App der Universität ETH Zürich gestolpert: Die GTC Showcase App. Die kostenlose App, die wir sehr empfehlen, wenn euch Augmented Reality interessiert, hat uns auf die Verwendung von sogenannten Markern und Augmented Reality aufmerksam gemacht. Durch das Abscannen von bestimmten Symbolen mit der Handykamera und gestarteter App, sah man in der App auf den Markern Tiere in 3D, die verschiedene Musikinstrumente spielten.

Genau diese Technologie wollten wir in unserem Spiel ebenfalls verwenden.

Marker aus dem Spiel "The Magician's Curse"
Einige Marker aus dem Spiel “The Magician’s Curse”

Im Spiel gibt es über 40 dieser Marker, die mit dem Handy abgescannt werden können. In der App wird dann dank Augmented Reality ein magisches 3D Objekt angezeigt, das auf dem Marker “steht”.

Wie genau funktioniert Augmented Reality?

Augmented Reality zeigt Dinge im Raum an, die gar nicht da sind. Dafür greift eine Augmented Reality App auf die Kamera des Handys zu und zeigt den Raum.

In sogenannten Markern sind 3D-Objekte gespeichert. So können 3D-Objekte im Raum platziert werden, welche nur auf dem Bildschirm sichtbar sind. Werden diese Marker von der Kamera erfasst, werden die 3D-Objekte angezeigt. Klingt erst einmal kompliziert, ist es in der Anwendung aber absolut nicht.
Das faszinierende ist, dass die 3D-Objekte so aussehen, als würden sie sich richtig im Raum befinden. Sie können mit dem Handy von allen Seiten betrachtet werden und auf dem Bildschirm kann teilweise mit den Gegenständen interagiert werden.
Dafür braucht es bloß das Handy und die Marker (also keine spezielle Brille oder ähnliches).

Wie Augmented Reality funktioniert

Neuartige Rätselarten werden möglich

Das Arbeiten mit Markern und Augmented Reality lässt eine ganz neue Art von Rätseln zu, die sonst in Escape Rooms schwierig sind. So kann man Gegenstände in der Luft schweben lassen, die Taube kommt aus dem Zylinder geflogen, Bilder können sprechen, verschiedene Kristalle können kombiniert werden oder Zaubertränke können sich durch Tippen plötzlich verwandeln. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Bei allen Vorteilen gibt es jedoch auch Hürden. Alle Objekte sind nur über den Handybildschirm sichtbar und somit an das jeweilige Smartphone gebunden. Die Interaktionen finden fast ausschließlich über das Display statt. Mehr als zwei Personen hinter einem Display eignen sich nur bedingt.
Das haben wir aufgefangen, in dem man das Spiel mit mehreren Handys gleichzeitig spielen kann, sodass jede Person ihr eigenes „Fenster“ in die magische Welt hat.

Von ersten Skizzen zum fertigen Prototyp

Der Weg von der ersten Idee bis hin zum fertigen Prototyp war lang. Insbesondere nachdem das Konzept fertiggestellt war, begann zuerst einmal die grosse Ratlosigkeit. Wie geht es nun weiter?
Wir hatten erste 2D-Grafikentwürfe und Mockups von allen Rätseln erstellt. Nun mussten Sie in echte 3D-Objekten umgewandelt werden und neben den 3D-Objekten brauchten wir auch noch eine App, in der man mit diesen 3D-Objekten interagieren kann.

Da wir weder mit 3D-Objekten noch mit Augmented Reality je gearbeitet haben, war uns bewusst, dass wir jemand Speziellen brauchten. Jemand, der uns zurück melden kann welche unserer verrückten Ideen überhaupt umsetzbar ist, der seine eigene Ideen mit einbringt und gemeinsam mit uns in Co-Kreation geht.

Ein 3D Artist mit Geheimtalenten

Wir würden es daher als absoluten Glückstreffer betiteln, dass wir Edouard kennengelernt haben. Wir haben Edouard in erster Linie angeschrieben, weil uns seine bisherigen 3D-Artworks begeisterten und wir ihn für die Kreation unserer magischen 3D-Welt gewinnen wollten.
Als er uns dann sagte, dass er ebenfalls die ganze Programmierung der App übernehmen könne und er dieses Projekt mit uns umsetzen will, konnten wir unser Glück kaum fassen.

Der Tag, an dem er uns die ersten 3D-Grafiken gezeigt hat, war für uns etwas ganz Besonderes und werden wir für immer in Erinnerung behalten. Aus unseren Hirngespinsten war etwas Reales geworden. Etwas, was wir ansehen konnten UND es sah so viel besser aus, als wir uns das jemals erträumt hätten. Wir waren absolut begeistert.

Die Begeisterung für die wundervollen Grafiken blieb. Doch in der weiteren Zusammenarbeit kamen wir immer wieder an unsere Grenzen. Eliane und ich sind seit Jahren ein eingespieltes Team und verstehen einander, ohne die Dinge bis ins Detail zu erklären. Mit Edouard mussten wir lernen, unsere Vorstellung sehr genau auszuformulieren – und er mit Muttersprache Französisch und wir mit Deutsch – auf einem Gebiet, in dem uns die Fachwörter fehlen.

Ebenfalls herausfordernd war es für uns, dass Edouard einige Rätsel einfach komplett verändert hat. Wir mussten uns von festgefahrenen Vorstellungen lösen und durften in der Zusammenarbeit merken, dass es eine absolute Bereicherung ist, mit jemandem zusammen zu arbeiten, der sowohl mitdenkt, als auch sein eigenes Herzblut in das Projekt investiert. Gemeinsam haben gefühlt tausendfach die Rätsel geändert und so angepasst, dass sie sowohl spannend als auch gut lösbar wurden.

Herausforderungen und Rückschläge

Ich glaube wir können beide nicht in Worte fassen, wieviel wir in den letzten zwei Jahren dazu gelernt haben. Und mit wie vielen Rückschlägen dieses Dazulernen verbunden war. Zum Beispiel die vielen Änderungen, die wir an den Rätseln und am Gesamtkonzept vornehmen mussten. Natürlich war uns bewusst, dass es viele Änderungen geben würde, schließlich war es nicht unser erstes Escape Room Konzept. Dennoch brachte es uns und wohl auch Edouard zum Verzweifeln, wenn wir ein Rätsel bereits zum zehnten Mal anpassten, weil es so einfach nicht gut funktionierte. Verbunden mit der steten Unsicherheit, ob es technisch überhaupt möglich ist, was wir wollen: ohne Bugs und zuverlässig stabil.

Als sich nach Langem abzeichnete, dass wir es tatsächlich schaffen ein Spiel zu kreieren, dass technisch sowohl stabil läuft und als auch wunderschön zu spielen ist, wartete nach kurzem Glücksmoment gleich die nächste Herausforderung auf uns: Das Spiel herstellen zu lassen. Wir  haben unzählige Offerten eingeholt. Dabei war es uns immens wichtig, dass wir das Spiel regional produzieren können. Nach vielem Vergleichen, Kalkulieren und Rücksprachen mit anderen Spieleentwickler:innen wurde uns bewusst, dass wir diesen Traum vorläufig aufgeben müssen. So haben wir uns schweren Herzens für die Produktion mit einem angesehenen Produzenten in China entschieden.
Was dann natürlich gleich die nächsten vielen, vielen Hürden mit sich brachte. Die Kommunikation war sehr anspruchsvoll und schwierig. Die Sprachbarriere war das eine, aber da gab es ebenfalls noch kulturelle Barrieren, technische Barrieren und natürlich die Zeitverschiebung. Der Anspruch an Material und Verarbeitung war nicht derselbe und es erforderte etliche Gespräche, Mails und vor allem Geduld, bis wir auf einem Stand waren, der für uns zufriedenstellend war. Aber das Gefühl, als wir unseren ersten Prototypen in den Händen hielten war absolut unbeschreiblich.

Nun waren wir endlich auf einem Stand, dass wir uns um die Finanzierung für die Herstellung kümmern konnten: Unser Crowdfunding auf Kickstarter!

Was würdest du als erstes machen? Wir haben uns angeschaut, wie andere ihr Crowdfunding aufgebaut haben. Und auch hier kamen wir auf die Welt: Wir waren überwältigt, wie groß der Markt für Spiele ist. Wenn man sich nur schon auf Kickstarter umschaut, werden jeden einzelnen Tag mehr als 3 neue Projekte im Brettspielbereich lanciert. Auch der Escape Room Bereich ist schon seit längerer Zeit kein Nischenmarkt mehr und gerade mit Corona sind viele Live-Escape Besitzer neue, innovative Wege gegangen. Im Nachhinein würden wir beide sagen, dass wir recht unbekümmert in den Spielemarkt eingestiegen sind und uns nicht bewusst war, wie hart umkämpft er ist.

Wir realisierten, dass es keinesfalls gegeben ist, dass wir die Finanzierung mit dem Crowdfunding auch erreichten. Erneut schlichen sich Zweifel ein und wir mussten entscheiden: Gehen wir den Weg und riskieren zu scheitern?

Finanzierung mittels Crowdfunding

In die Entwicklung haben wir neben unserer Zeit und Leidenschaft auch bereits viel Geld in die App-Entwicklung und die Erstellung der 3D-Grafiken investiert. Für den letzten Schritt, die Herstellung der Spiele selbst, war für uns relativ früh klar, dass wir ein Crowdfunding machen möchten.

Dabei war nur einer der Gründe, dass wir so die Finanzierung der Herstellungskosten des Spiels vorab sichern können. Ebenso wichtig war uns, dass wir direkte Feedback von der Community erhalten würden: Wie viele Personen sind interessiert und würden unser Projekt unterstützen. Haben wir ein Spiel erschaffen, das die Leute fesselt und interessiert?

Wie funktioniert das Crowdfunding auf Kickstarter?

Am 3. August 2022 stellten wir unser Spiel auf der Plattform von Kickstarter vor. Du und andere Menschen hatten ab dann die Möglichkeit, unser Projekt zu unterstützen, indem ihr eins oder mehrere der Spiele kauft oder eine kleine Summe von 1 Euro / CHF spendet.

Das Besondere an Kickstarter ist, dass der Betrag nur dann auf der Kreditkarte des Unterstützers belastet wird, wenn innerhalb von 30 Tagen auch genügend andere Menschen das Spiel gekauft haben und die Mindestsumme erreicht wurde. Ansonsten kostet es nichts.

Nach 14 Tagen bangen hatten wir es geschafft! Wir hatten den erforderlichen Mindestbetrag zusammen getragen, um das Spiel erfolgreich produzieren zu lassen. Am Ende hatten wir sogar 159% erreicht. Wir waren überglücklich! Das Ziel war, dass wir pünktlich auf Weihnachten liefern können.

Die Zeit nach dem erfolgreichen Funding

Ja … Unnötig zu erwähnen, dass wir da etwas zu optimistisch waren.
Aus finanziellen Gründen liessen wir in China produzieren. Wir haben auch Offerten in Europa eingeholt, allerdings wären die Spiele dann so teuer geworden, dass wir davon überzeugt waren, dass sie niemand mehr kaufen würde.

Die Produzenten in China versprachen uns bis zum letzten Tag, dass sie die Liefertermine halten könnten. Allerdings stiessen wir auf sehr viele Probleme. Von Fehlproduktionen über die Wahl des falschen Materials war alles dabei. Alleine den Stift, den wir für das Spiel benötigen, haben wir in über 6 verschiedenen Ausführungen gesehen. Natürlich dauert der Versand hierhin immer mindestens 20 Tage.

Auch die finalen Anpassungen der App waren schwierig. Wir haben in der Zeit 3 mal den Entwickler gewechselt. Entweder weil wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren oder der Entwickler notorisch unzuverlässig war. Die Kommunikation in einer fremden Sprache birgt zudem eine grosse Fehlerquelle und wir haben mehr als einmal an einander vorbeigeredet.

Endlich die Pakete versenden!

Im Juli 2023 war es dann endlich soweit und wir konnten die bestellten Spiele endlich verschicken. Da wir finanziell da bereits recht an der Grenze waren, haben wir alle Pakete selber versendet. Über 600 Spiele selber einzupacken und in die ganze Welt zu verschicken war ein echtes Erlebnis.

Die Kritik

Nach dem Versand kam das, was immer kommt. Die Kritik. Natürlich haben wir auch sehr viele, absolut positive Rückmeldung erhalten. Aber das was uns sehr zu Herzen ging, waren natürlich die negativen Rückmeldungen. Das Spiel läuft nicht auf einem bestimmten Smartphone-Modell, es stürzt immer ab oder ein Rätsel ist einfach nicht lösbar.

Es war uns ein grosses Anliegen, dass wir alle Fehler ausbessern und so schnell wie möglich ein Update anbieten können. Aus “so schnell wie möglich” wurde Februar 2024. Wir haben einfach ewig gebraucht, bis wir einen Entwickler fanden, der unsere doch sehr komplexen Anforderungen entsprach und, seien wir ehrlich, bezahlbar war.

Produkt endlich im Shop

Nach dem Versand wollte Nun im Frühling 2024 haben wir es endlich geschafft und das Produkt ist auch in unserem Shop erhältlich: