4 Leute, davon 2 Informatiker, nach 40 min fertig

Bewertung für DIY Escape Room «Geburtstagsüberraschung»
3/5
4 Leute, davon 2 Informatiker, nach 40 min fertig
Ehrlich gesagt war ich nach dem Runterladen des Raumes sehr enttäuscht! Ich habe bereits viele Escape Rooms an verschiedenen Orten gespielt und freute mich hier immer über die Newsletter mit neuen kleinen Rätselideen, da ich diese immer sehr cool fand. Ich hatte noch überlegt, ob ich daraus selber einen Escape Room baue; da es aber ein besonderes Geschenk zum 30. Geburtstag werden sollte, dachte ich, ich mache es lieber professioneller und kaufe einen Raum. Dann passen die Rätsel auch besser zusammen. Als ich dann die Rätsel durchlas bzw. den Raum „online durchspielte“ (was übrigens eine sehr gute Idee ist, allerdings wäre es schön, wenn man dort etwas mehr selber überlegen könnte und nicht die Lösung direkt präsentiert bekommt!), fand ich die meisten Rätsel recht langweilig und dachte, dass ich doch mit Selberausdenken besser dran gewesen wäre. Auch das Beschaffen der Sachen war sehr aufwändig und absolut nicht einfach so in jedem Haushalt auffindbar! Junggesellen oder Studenten, die nicht gerne kochen, haben Probleme, die Materialien für Rätsel 3 zusammenzubekommen, auch Leute, die nicht gerne Energydrinks trinken oder vor allem nicht in Mengen kaufen, ärgern sich bei der Beschaffung für Rätsel 4. Als verschließbare Dose hatte ich eine schicke Schatztruhe, die ich auch schon kurz vorher für ein anderes Event benutzt hatte (musste allerdings eine Kette drummachen, um das Schloss irgendwo zu befestigen – nur als Idee für alle, die vielleicht auch eine Box haben, wo man nicht direkt ein Schloss durchstecken kann). Das Hauptutensil für Rätsel 5 hatte ich tatsächlich sogar, fand dort aber auch die Alternativlösung durchaus akzeptabel. Ich ließ den Raum in einer 7er WG spielen, was für den Aufbau sehr schwierig war, denn erstens kannte ich nicht alle Räume und zweitens wollte diese WG gerade wegen Corona eigentlich keinen Besuch empfangen, nur beim Geburtstagskind persönlich ins Zimmer durfte ich. Ich hätte auch noch einen Alternativraum gehabt, der wäre aber quasi komplett leer gewesen und das wäre für die Atmosphäre wohl sehr langweilig gewesen. Aber es ärgerte mich irgendwie, dass man nicht alles im Raum durchsuchen darf und verstand zuerst nicht, wie man das den Leuten klar machen soll, wo das doch eigentlich der Hauptteil eines Escape Rooms ist. Es klappte allerdings recht gut, ich erklärte, dass man auf dem Tisch anfängt und dort alles untersuchen darf, aber für alles Weitere, das man im Zimmer untersuchen möchte, erst einen Hinweis darauf gefunden haben muss. Übrigens eignet sich eine große Küche nur bedingt als Spielraum – ich glaube, es nimmt etwas von der Überraschung weg – das war nämlich eigentlich mein Favorit für den Raum in der WG gewesen. Es spielten abgesehen vom Geburtstagskind noch 3 WG Mitbewohner mit (alle mit Maske, wegen Corona), davon 2 Informatiker. Für diese beiden waren Rätsel 5 und 6 viel zu einfach, letzteres wäre beinahe ohne das Entschlüsselungsutensil einfach geknackt worden; Rätsel 4 war dafür genau richtig, allerdings war mein Geburtstagskind dabei nicht so sehr beschäftigt, weil einer eben so schnell mit Eifer dabei war und es dann direkt geknackt hatte. So, nun zu den einzelnen Rätseln. Beim 1. Rätsel dauerte es eine Weile, bis alle Teile gefunden worden waren, da musste ich schon nochmal Tipps geben, dass nochmal weiter gesucht werden sollte, da die TN sich schon mit anderen Utensilien beschäftigten, die noch gar nicht zu lösen waren. Als alles gefunden war, ging es aber sehr schnell. Rätsel 2 war aber sehr schwierig. Dort hatten die TN sehr viele Ideen und rätselten in die falsche Richtung. Auch hier gab ich wieder den Tipp, auf die richtigen Sachen zu gucken; wirkliche Tipps zum Enträtseln gab ich allerdings eher nicht. (Die Tipps im Spielbuch sind übrigens sehr gut – ich dachte zuerst, dass man als erfahrener Escape Room Spieler selber weiß, welche Tipps man den TN geben kann (als Spielleiter) und dass man während des Spiels gar keine Zeit hat, im Heftchen zu lesen, aber es war doch sehr hilfreich! ) Eigentlich bin ich der Meinung, dass ich nicht zu viele Tipps gegeben haben, auch wenn es tatsächlich manchmal schwierig ist, nichts zu verraten. Aber wenn beim zweiten Rätsel schon so lange in falsche Richtungen gedacht wird, wo noch so viele Rätsel danach übrig sind, da musste ich doch mal etwas sagen. Anscheinend war das aber das schwierigste Rätsel für mein Team, sodass ich sie dort vielleicht doch länger hätte rätseln lassen sollen!? Ach ja, ich hatte Rätsel 2 noch etwas schwieriger gemacht, weil ich eigentlich das eine Utensil nicht zerstören wollte (so etwas hatte ich tatsächlich in meinem Haushalt – hat aber auch nicht unbedingt jeder bzw. will es dann für diesen Raum verwenden, da es danach etwas unschön aussieht!). Ich hatte dann extra noch ein günstiges gekauft, bei den letzten Vorbereitungen einen Tag vorher allerdings festgestellt, dass es das falsche ist und zu wenig enthält! Wie dumm – das war mein Fehler, allerdings hätte ich so eins doch nicht zu Hause gehabt und hätte es dann auch erst recht nicht für diesen Raum nehmen wollen!). Jedenfalls habe ich noch eine UV-Lampe mit versteckt und das oben erwähnte Utensil mit UV-Stift beschrieben – so kann man es für den späteren Normalbedarf auch wieder normal verwenden. (UV-Lampe und Stift hatte ich schon von vorigen Aktionen zu Hause ) Auf Rätsel 3 hatte ich schon beim Vorbereiten keine Lust! Hatte selbst mal ein ähnliches Rätsel in einem Escape Room und bin sehr schlecht darin, die entsprechenden Sachen zu erraten. (Jetzt, mit Corona-Maske – ist es noch schwieriger…) Die Vorbereitung klappte recht gut, wobei – wie bereits oben beschrieben – die Beschaffung der Materialien schwierig war. Und meine Freundin tatsächlich beim Enträtseln darauf einging, dass ich doch solche Sachen gar nicht hätte, was das Lösen des Rätsel einfacher gemacht hätte – hätte ich nicht komischerweise Sachen gehabt, von denen ich selber nicht weiß, wieso ich sie habe… Insgesamt wurde dieses Rätsel aber mangels Material erleichert, nämlich auf insgesamt 6 statt 8 Möglichkeiten. Die 5 richtigen waren sicherlich auch nicht optimal, weswegen das Enträtseln vermutlich unmöglich war (ich verstehe immer noch nicht ganz, wie man das in dem entsprechenden „Zustand“ erraten soll), sodass ich einfach schon mal weiter fragte, was die TN denn machen würden, wenn sie es erraten haben. Da wussten sie dann, wie es weitergeht, und durch ein bisschen Kombinieren, war es leicht lösbar (auch wegen der nur 6 statt 8 Möglichkeiten). Allerdings waren hier ja zwei Rätsel versteckt, das „logischere“ von beiden wurde sehr schnell gelöst (der oben erwähnte Informatiker ;-)), und dann wurde das Utensil komplett auf Seite geräumt. Zum Glück hatte es keine gute Konsistenz für den Mülleimer, sonst wäre es wahrscheinlich direkt darin entsorgt worden. (Und da ich, wegen Corona, mich möglichst wenig in diesem Haus bewegen sollte, hatte ich das auch gerade nicht mitbekommen, da es sich in einem anderen Raum abgespielt hatte…). Für Rätsel 5 fehlte mir das Utensil! Ich ärgerte mich, denn dieses Rätsel ist mir altbekannt (jeder, der sich mal mit Geheimschriften / Verschlüsselungen beschäftigt, stößt darauf), und es ist sehr leicht selbst herzustellen. Dafür hätte ich nicht den Raum kaufen müssen und das Ganze ausdrucken und zusammenkleben. Vor allem, wo das richtige Utensil fehlte! Da wäre es einfacher gewesen, es sich selber auszudenken. Naja, ich sah im Supermarkt zufällig, dass ich auch eine Alternative kaufen kann, die ich zumindest eher mag als das im Spielbuch angegebene, da beide dieselbe Form haben. Leider wurde ich dann beim Ausprobieren des Rätsels doch enttäuscht, da es nicht passte! Waren die Dosen doch unterschiedlich? Oder habe ich es falsch gedruckt? Habe es extra nochmal gedruckt, mit Originalgröße, wie angegeben, aber es passte nicht. So ging ich dann in meiner Wohnung auf die Suche nach etwas Passendem und wurde fündig, kurz bevor ich dieses Rätsel schon selbst gebastelt hatte. Für Rätsel 6 gab es eine Blankoalternative, falls man das Geschenk woanders verstecken möchte, das ist sehr gut. Zuerst wollte ich das machen, und dann gleichzeitig auch den Verschlüsselungscode ändern, da das aber etwas aufwendig ist und Gefahr läuft, fehlerhaft zu sein (ich Perfektionistin hätte es sehr oft kontrollieren wollen und mich bestimmt mehrfach vertan, sodass ich nicht 100ig sicher gewesen wäre, dass es am Ende wirklich keinen Fehler mehr enthält), ließ ich es dann lieder. Auch dieses Rätsel ist allgemein bekannt für gewisse interessierte Menschen, sodass ich es mir auch direkt hätte selber ausdenken können und dann einen Wunschtext mit einem Wunschschlüssel hätte verschlüsseln können. Dann hätte ich wiederum diesen Raum hier nicht gebraucht, und da ich es ja nun gekauft hatte, ließ ich es so, wie es war. Das Rätsel war sehr schnell gelöst und das Geschenk gefunden. Die Teilnehmer wunderten sich etwas „sind wir schon fertig?“ und ich dachte noch, dass es ja auch lustig gewesen wäre, wenn im Geschenk nun ein weiteres Rätsel gesteckt hätte. Naja, vielleicht gibt es das ja nächstes Mal. 😉 Jedenfalls war ich etwas ängstlich, ob es den TN denn jetzt genug Spaß gemacht hat, wo sie doch schon nach ca. 40 Minuten fertig waren. Sie sagten, es war gut, aber ich glaube, sie hätten noch ein paar Rätsel vertragen können. Das Geburtstagskind beteuerte auch, dass es gut war und freute sich auch über das Geschenk (was am Ende ja gefunden worden war), ich fand es aber etwas schade, dass sie nicht bei allen Rätseln komplett mit dabei war, weil ein TN ja sehr clever und schnell war. Da ich die TN vorher nicht gut kannte, wusste ich das leider nicht und konnte es nicht verhindern. Teilweise fragte ich, ob meine Freundin mitgekriegt hat, was gerade gemacht wird oder wurde, und teilweise wurde es ihr auch noch einzeln erklärt, während die anderen sich beeilten, etwas zu entschlüsseln. Fazit: Der Raum ist ganz nett, aber wer etwas anspruchsvoller ist und selber gerne rätselt, kann sich auch sehr gut die entsprechenden Rätsel selber ausdenken. Dann kann man auch überlegen, was man sich dafür noch anschaffen möchte (für teuer Geld…) oder wie man das Rätsel direkt so plant (oder sich ein anderes ausdenkt), dass man alle Materialien wirklich hat oder nur etwas für kleines Geld kaufen muss. 🙂
Beurteilung des DIY Raum insgesamt?
3
Anzahl Spieler
4
Wie viel Zeit habt ihr gebraucht?(in Minuten)
40